STRESS NO MORE
Was Juan über Pedro sagt, sagt mehr über Juan als über Pedro.



Adriana Bickel (PE)




Wir sind jung, wir sind weltoffen, wir sind cool! Und heute heißt der Trend: bewusst Sein! Das einzige Problem dabei ist, dass wir nach und nach erkennen, wie unsere koloniale Geschichte unsere Gegenwart geprägt hat. Sich davon loszulösen ist gar nicht einfach. Uff, wie altmodisch. Wie kann man diese Last schweißfrei am besten loswerden? 

Mit unserem neuen Humboldt Forum ist das kein Problem mehr! 

Aber mal ernsthaft: Haben wir wirklich ein Bewusstsein geschaffen oder wollen wir einfach so tun als ob? Was steckt hinter dem Restitutionswahnsinn? Was bedeutet es, über andere Kulturen zu sprechen? Wer darf das überhaupt und wie wird dann die Geschichte erzählt?

Diese Fragen stehen beim Projekt “Stress no more” im Zentrum. Durch Humor und Satire präsentiert das Projekt eine fiktive Werbekampagne für das Humboldt Forum  – anhand eines Infomercials, der das Humboldt Forum als die magische Lösung für all diese Fragen verkauft.

Ziel der Arbeit ist es, das Publikum dazu zu bringen sich mit der Bedeutung des Humboldt Forums kritisch auseinanderzusetzen und sich Gedanken über ihre eigene Identität als Europäer*innen/nicht Europäer*innen zu machen. Humor soll dabei die Diskussion erleichtern und zeigen, dass wir alle die Möglichkeit haben neu über unsere Identitäten nach zu denken, damit wir alle auf Augenhöhe miteinander kommunizieren können.


Adriana Bickel (1991, Guatemala) ist Lizenziatin in Bildhauerei aus der PUCP (Perú), Studentin an der Kunsthochschule Weissensee in Berlin und Gaststudierende am Institut für Kunst im Kontext.
Fokus ihrer Arbeit sind Technologie, Bildproduktion und die wechselhafte Beziehung zwischen Darstellung und Selbstdarstellung. Durch die Aneignung von Elementen und Inhalten aus unseren Alltags –insbesondere aus den massiven und sozialen Medien– schafft sie Installationen und Werke in new media, die unsere Herstellung von Bildern und ihren Einfluss auf unsere Lebensarten und die Konstruktion von Sozialräumen untersuchen.Adriana beschäftigt sich mit der Produktion und Reproduktion von Identitäten, und der ständigen Frage, wie man sich anhand künstlerische Strategien den gegebenen Darstellungen wehren kann.
Mit ihrer Arbeit hat sie den Winternitz Preis, den Preis der Jury (PUCP) und den Preis der Euroidiomas Stiftung erworben. Zwischen 2016 und 2018 war sie Dozentin an der Kunsthochschule Corriente Alterna und der Fakultät für Design und Künste der PUCP in Perú. Neben ihrer individuellen künstlerischen Praxis ist sie Teil der kulturelle Plattform SERES, der interdisziplinären Forschungsgruppe HERMES und des Kunstkollektivs we_spam.


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