QORI CHRONICLES


Videospiel als edukatives interaktives Gegen-Narrativ zur spanischen Eroberung des Inkareichs


Alessandra Plaza Saravi 
Carina Erdmann




Recherche: Orale Überlieferung der Inka Kultur→ Daniela Zambrano, Q’ero Berater; Vorspanische/Pre-Spanische Literatur→ Aliza Yanes; Alternative Futures→ Oscar Santillan

Wie sah die spanische Eroberung aus der Perspektive der Inka aus? Um das Jahr 1620 hat der indigene Chronist Guaman Poma das Elend seiner zerschlagenen Kultur in Schrift und Bildern festgehalten. Das Videospiel nimmt uns mit auf eine Reise durch die Welt seines Werkes. Wir werden die Inkas vor und während der Kolonisierung kennenlernen.


Du startest als Cuxirimay, die Prinzessin, deren Ehemann Atahualpa gerade ermordet wurde. Es ist 1533 und damit die Zeit des Umsturzes der Alten Welt (Pachacuti). Die Prinzessin wird vom Eroberer gezwungen seine Frau zu werden. Um den Schlüssel für deine Befreiung zu finden, musst du in deiner Inka-Vergangenheit reisen, um vergessene Weisheiten wieder zu erlernen, die möglicherweise sogar die Zukunft ändern könnten.


Inhaltlich und visuell basiert das Spiel auf Primer Nueva Corónica y Buen Gobierno, Aufzeichnungen des indigenen Chronisten Guaman Poma de Ayala. Er verfasste ein Zeitdokument, welches dem dominierenden Narrativ der spanischen Eroberer entgegensteht. Die Geschichte von Cuxirimay eröffnet das Spiel aus einer weiblichen Perspektive. Durch rituelle Gegenstände (Huacos) kann Cuxirimay in die Welt der Vorfahren reisen, um dort Weisheiten zu erlernen und dadurch den Lauf der Geschichte zu ändern und ein neues Gleichgewicht herzustellen (Pachacuti). Die Überlegungen verschiedener südamerikanischer Künstler*innen und indigener Vertreter*innen werden hierfür mit einbezogen. 



Carina Erdmann (Köln, 1990) Bachelor in Audiovisuelle Medien mit Auszeichnung in Kunst&Recherche an der Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf spekulativer und interaktiver Narration zur Simulation alternativen Geschichtsschreibung und der Inszenierung paralleler Perspektiven. Zur Zeit studiert sie Computerspieldesign im Graduate Program des Art Center in Los Angeles und absolviert ihren Meisterschüler in Bildender Kunst in der Klasse Josephine Pryde an der UDK, Berlin. Weiterhin arbeitet sie für Art-Werk an der Entwicklung von kollektiven Erzählungen. Sie ist Gaststudierende am Institut für Kunst im Kontext.
Alessandra Plaza Saravia (Callao, 1984) sie hat ihren Bachelor in Bildhauerei an der Pontificia Universidad Católica del Perú, in Lima gemacht und studiert zurzeit am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin. Zwischen 2013 und 2017 gründete und leitete sie Unespacio, einen unabhängigen Kunstraum für interdisziplinäres Experimentieren und Nachdenken über zeitgenössische Kunst in Lima. Zwischen 2016 und 2018 war sie Dozentin an der Fakultät für Design und Künste der PUCP in Perú. Ihre Arbeiten wurden in Lateinamerika und der USA ausgestellt. http://alessandraplaza.com



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